NUR WORTE

Originaltitel: Just Words

Autor: Rachel Anton < RAnton1013@aol.com >

 

Übersetzer von Teil 1: Netty < Netty1008@aol.com >

Übersetzer von Teil 2: Petra Weinberger < Petz154@t-online.de  >

 

Disclaimer: Diese Charaktere gehören mir immer noch nicht. Ich denke nicht, dass sie es jemals tun werden. Naja ... :(

Rating: NC-17

Spoiler: ein wenig Chinga

Summary: Was erwartet Mulder noch von seinem Leben!

 

Nur Worte I

Ich mag das Wochenende nicht. Das hab ich noch nie getan. Was für ein Wunder. Ich war noch nie einer von den Personen, die Freitag nachmittag in ihrem Büro sitzen, fast die Wände hochgehen, jede Sekunde auf die Uhr sehen und ihrer Freizeit entgegen sehnen. Ich brauche keine Freizeit! Sie hat mich schon immer genervt.

Die Wahrheit ist, ich weiß nicht, was ich mit ihr anfangen soll. Ich verbringe die meisten Wochenenden damit nach der Wahrheit zu suchen, oder irgendwelchen Hinweisen zu folgen kurz gesagt, ich tue das, was ich die ganze Woche auf Arbeit tue. Aber ich kann das nicht mehr tun. Nicht allein! Mir fehlt einfach die Motivation.

Manchmal brauche ich die Arbeit wirklich. Manchmal braucht ein Fall unsere Aufmerksamkeit und wir müssen das Wochenende mit Nachforschungen verbringen. Manchmal ist auch wieder der Papierkram fällig und wir verbringen Samstag und Sonntag damit, diesen zu erledigen. Dies sind gute Wochenenden. Nicht wie dieses. Dieses Wochenende passiert gar nichts. Nichts, was sich zwischen mich und meine beschissene Freizeit stellt.

Willst du wissen, was ich bis jetzt getan habe? Nichts aufregendes! Aber ich werde es dir erzählen. Es ist Samstag wir haben 19 Uhr und seit ich Freitag meine Arbeit verlassen habe, habe ich meine Fische gefüttert. Ungefähr 12 mal! Dann habe ich fünf meiner nicht jugendfreien Videos gesehen, habe meinen Basketball ungefähr 300 mal auf meinem Tisch gedribbelt, habe meine Sockenschublade gesäubert und 36 mal Solitär gespielt und gewonnen. Was für ein Leben.

Ist dir aufgefallen, was auf dieser mitleideregenden Liste fehlt? Ich denke schon. Genau das! Ich habe sie nicht angerufen. Nicht ein Mal. Und ich bin verdammt stolz auf mich. Es hat mich all meine Willenskraft gekostet, es nicht zu tun. Aber ich hab es nicht getan. Sie sagte mir, ich sollte es nicht tun. Sie befahl mir, es nicht zu tun und ich habe es nicht getan. Ich tat was sie wollte, weil ich sie nicht unglücklich machen will. Ich will sie nicht wahnsinnig machen und ich will sie auch nicht dazu bringen, sich von mir zu entfernen. Also muss ich es respektieren, wenn sie Abstand will.

Auch wenn es mich verrückt macht.

Wie lange ist es her, seit ich ihre Stimme gehört habe? Insgesamt 26 Stunden! Und ich bin so furchtbar nervös, wie ein Junkie auf Entzug. Ist es das was ich werde? Ist es das was ich bin? Wie armselig.

Ich verstehe ja, dass sie Zeit für sich selbst braucht. Ich verstehe es wirklich! Jeder braucht Zeit für sich selbst. Richtig? Es hält dich gesund. Es hält dich geistig fit. Richtig? Also warum brauch ich es nicht mehr? Ich habe es ständig benutzt. Ich habe es gehasst anderen Leuten zur Last zu fallen. Sie gehen ihren Weg und ich meinen. Sie verstanden meine Gedanken nicht. Also warum ist es jetzt anders? Warum fühle ich mich so ziellos, so absolut einsam, wenn sie nicht in meiner Nähe ist?

Nur der Fakt, dass sie zu ängstlich ist, um sich von mir zu lösen macht das ganze noch unangenehmer. Was könnte ich ihr sagen, wenn sie verlangt, dass ich sie nicht mehr anrufe? Würde ich betteln? Ist es das was ich tun werde? Oh Jesus was ist nur mit meiner Männlichkeit passiert? Wenn du sie findest, lass es mich wissen.

Okay also im Zimmer auf und abschreiten wird auch alt. Es ist Zeit für etwas Neues! Ich könnte den Beton in meiner Wanne säubern. Ich könnte wetten sie tut das nicht!

Als ich neben meinem Klo knie und ein Reinigungsmittel suche, mit dem ich meine Aufgabe erledigen könnte erstarre ich beim Klingeln des Telefons. Ich kann mich zurückhalten nicht aufzuspringen. Stattdessen überlege ich, ob ich den Anrufbeantworter das Reden überlassen sollte. Es gibt niemanden mit dem ich jetzt reden möchte. Obwohl sogar mit Frohike zu telefonieren ist besser, als mein Bad zu putzen.

"Hallo."

Stille. Lange Stille. Unterbrochen von dem atmen einer Person. Großartig. Ich möchte nicht wissen, was das zu bedeuten hat.

"Hallo?"

"Ähm... hi." Meine erste Reaktion darauf, dass ich ihre Stimme höre ist absolute Panik. Warum ruft sie an? Es muss etwas passiert sein. Und uns passiert niemals etwas gutes.

"Scully, was ist los? Was ist passiert?"

"Nichts! Nichts ist passiert. Ich wollte... ich dachte nur..." Sie klingt irgendwie hilflos. Meine Panik verwandelt sich in etwas wie Freude. Sie weiß nicht, warum sie angerufen hat. Sie hat es einfach.

"Scully? Bist du noch da?"

"Ja... ähm ja ich bin noch dran. Ähm was tust du gerade?"

"Oh ich putze Beton. Was ist mit dir?"

"Ich hab nur etwas nachgedacht. Nichts wichtiges!"

"Scully haben wir schon Montag?"

"Wieso?"

"Nun ich denke, du wolltest vor Montag nichts mit mir zu tun haben" Ich kann mir diesen Kommentar einfach nicht verkneifen und auch gegen das Grinsen, welches sich auf meinem Gesicht ausbreitet kann ich nichts tun. Irgendwie scheint Zeit für sich selbst für sie genauso langweilig zu sein, wie für mich.

"Also ähm... tatsächlich wollte ich dich etwas fragen."

"Wirklich? Was denn?" Ich kann fast hören, wie sich die kleinen Rädchen in ihrem Köpfchen drehen, um eine halbwegs plausible Erklärung für ihren Anruf zu finden. Wahrscheinlich wird sie mich etwas über die Arbeit fragen. Oder sie wird sagen, dass sie denkt etwas wichtiges in meinem Apartment vergessen zu haben. Ich kann nicht erwarten zu hören, was sie sagen wird.

"Ähm ich wollte nur wissen ob... was ähm... Mulder was erwartest du noch von deinem Leben?" Okay, das ist nicht etwas, was ich erwartet habe. Die Wahrheit. Das ist es, warum sie anruft. Dies ist eine derartig gewaltige Frage, gefragt in solch einer zufälligen und unerwarteten Art, dass ich komplett verloren bin. Was genau hat sie mich gefragt? Und warum?

"Ich hoffe, dass die Jets einmal den Superbowl gewinnen." Gott was für ein Esel bin ich. Was für eine Lachnummer.

"Mulder..."

Ich setze mich auf meine Couch und schalte den Fernseher aus. Dies ist definitiv ein Sitzgespräch.

"Entschuldige Scully. Ich... ähm ich weiß nur nicht, wie ich diese Frage beantworten soll."

"Tut mir leid. Ich weiß, dass es eine ungewöhnliche Frage ist. Aber ich habe einfach hier gesessen und nur... nachgedacht. Ich meine ich muss es wissen." Ja das sollte sie. Ich habe es ihr das erste Mal erzählt, als ich sie getroffen habe. Meine Schwester, die Wahrheiten, Antworten. Ich erzählte ihr, dass wäre alles, was für mich von Bedeutung wäre. Wir beide wissen, dass sich die Dinge verändert haben. Ich habe auf diese Unterhaltung schon eine lange Zeit gewartet. Was ist jetzt von Bedeutung für die, Mulder? Was willst du? Weiß sie es nicht?

Sie klingt traurig und ein bisschen verloren. Ich nehme an sie weiß es nicht. Oder vielleicht weiß sie es und es macht sie traurig zu wissen, dass sie es mir nicht geben kann.

"Na gut Scully. Willst du die Wahrheit?"

"Natürlich will ich das."

Natürlich kann ich ihr die Wahrheit nicht erzählen. Nicht die Ganze jedenfalls. Aber wenn ich ihren Namen rauslasse...

"Was erwarte ich noch von meinem Leben?" Ich nehme einen tiefen Atemzug zur Vorbereitung. "Ähm... also es ist nicht so ungewöhnlich wie du vielleicht denkst Scully. Ich wäre schon glücklich einfach nur... nur jemanden zu haben. Ich würde gerne jemanden haben, den ich in meinen Armen halten kann und der sich sicher bei mir fühlt. Jemand der mich braucht und liebt, den ich festhalten und beschützen kann, der alles mit mir teilen würde..." Sie macht ein süßes, kleines Geräusch ein... ein Seufzen? Kann es das gewesen sein? Was war das für ein Geräusch? Nein es muss meine Einbildung gewesen sein. So fahre ich fort.

"Ich meine, wenn ich mir jetzt mein ideales Leben vorstelle Scully, ist das Einzige, was ich sehe, neben jemanden zu liegen... und meine Arme um sie zu schlingen. Zu wissen, dass sie glücklich ist, einfach nur neben mir zu liegen. Zu wissen, dass sie an mich glaubt und mir vertraut, mit ihrem Herzen."

"Mulder..." es herrscht eine ungewöhnlich Stille zwischen uns. Was denkt sie? Macht es sie glücklich das zu wissen? Traurig? Bemitleidet sie mich? "Wie?"

"Was? Was meinst du?"

"Wie... hältst du sie? Beschreibe mir das Bild in deinem Kopf."

Whoa. Das wird richtig gefährlich hier. Ich werde irgendwie richtig nervös. Aber ich muss es ihr sagen. Wie könnte ich es ablehnen?

"Ähm... okay. Wir liegen hier auf meiner Couch, wir tragen Pyjamas, nun ja ich trage Jogginghosen und sie einen Pyjama. Einen wuschligen Flannelpyjama. Sie sieht war und zufrieden aus. Wir liegen unter einer Decke. Ihr Kopf ruht auf meiner Brust, direkt unter meinem Kinn. Sie schläft. Und als ich ihr Gesicht betrachte sehe ich das schönste und friedlichste Lächeln auf ihren Lippen. Und ich weiß, dass es wegen mir dort ist. Dass sie sich wegen mir glücklich, sicher und zufrieden fühlt."

"Wo sind deine Arme?" Ihre Stimme ist nur ein wenig mehr, als ein Flüstern. Was in Gottes Namen passiert hier?

"Einer... einer meiner Arme liegt auf ihrem Rücken, hält sie gegen mich gepresst. Der andere ist..." Ich schlucke. Meine Kehle ist plötzlich sehr trocken. "Der andere streichelt ihr Haar. Ihr Arme sind um mich geschlungen und unsere Beine sind so ineinander verwickelt, dass ich wirklich nicht weiß, wo sie aufhört un dich beginne. Ich halte sie so nah bei mir, dass ich jeden Schlag ihres Herzens spüren kann. Ich vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren und es ist so weich und riecht so gut..." Ruhig Junge. Es reicht jetzt wirklich.

Wieder ein Geräusch. Definitiv ein Seufzen oder sowas. Was ist es? Weint sie? Gott ich hoffe sie weint nicht. Scully du weiß doch, dass ich über dich rede. Bitte weiß es! Du musst wissen, dass ich das niemals mit einer anderen Person haben könnte, haben will.

Als sie endlich spricht, klingt ihre Stimme atemlos und noch irgendwie... anders. Etwas was ich nie bei ihr gehört habe. "Ist das... ist das eine Fantasie von dir Mulder?" Eine was? Was IST das in ihrer Stimme? Irgendetwas passiert hier. Sie klingt... verführerisch. Eine Fantasie? Eine merkwürdige Art das zu sehen Scully. Jesus!

Ich versuche den aufreizenden ihrer Stimme zu ignorieren, aber meine nächsten Worten klingen trotzdem so hoch und gequetscht wie bei einem Jungen im Stimmenbruch. "Nun das kommt darauf an, was du unter einer Fantasie verstehst Scully." Das ist nicht wirklich ehrlich dir gegenüber. Denn egal, wie du Fantasie definierst, es ist eine. Denn nur darüber zu reden hat mich schon hart gemacht. Und dann dieses Seufzen. Gott! Sagen wir einfach ich bin ein wenig... erregt im Moment.

"Ich meine nur... ohh" Ihre Stimme verstummt für einen Moment und alles was ich hören kann ist wie sie in den Höhrer atmet (nach Luft schnappen?). "Ich kann nicht." Sagt sie schnell. Meine Hand umfasst meinen Schwanz. Wie ist sie dahin gekommen? Fragt mich nicht. Ich weiß es nicht.

"Scully? Bist du in Ordnung?" Bin ich in Ordnung? Was zu Hölle passiert hier?

"Es geht mir... gut." Natürlich. Ihr geht es gut. Und das hier ist auch völlig normal. Was lässt dich wieder rational denken Scully.

"Ja."

"Ja wa...?"

"Ja es ist eine Fantasie von mir. Willst du eine andere hören?" Oh mein Gott. OHMEINGOTT. Was um Himmels Willen tue ich hier? Ich hoffe nur, dass wir beide von derselben Sache reden, ansonsten bin ich gerade dabei einen riesen Arsch aus mir zu machen. Aber wie könnten wir von derselben Sache reden? Könnte sie... nein. Nein! Das würde nicht passieren. Ich fühle mich, als würde ich in einem Auto ohne Bremsen sitzen, dass plötzlich und schnell außer Kontrolle gerät.

Sie hat noch immer nicht geantwortet. Ich kann sie nicht mehr atmen hören. Vielleicht habe ich sie so geschockt, dass sie einfach aufgelegt hat. Wie könnte ich es ihr übel nehmen? Jesus was habe ich mir nur dabei gedacht sie das zu fragen? Natürlich will sie keine andere hören. Sie nicht so ein hoffnungsloser Perversling wie ich.

Ihre Stimme überrascht mich. "Ähm ich weiß nicht... ja. Ja ich möchte." Oh. Oh wow. Okay. Ihre Stimme. Dieselbe Sache. Da gibt es kein Missverständnis in ihrer Stimme. Nein bestimmt nicht. Gott bitte lass es kein Missverständnis sein. Bitte.

Okay Supertyp, jetzt solltest du über eine andere Fantasie nachdenken. Eine gute. Eine die sie mögen wird. Keine die sie den Hörer auflegen lässt. Leider habe ich ihr die netteste schon erzählt. Die restlichen sind ziemlich dreckig. Gott was habe ich mir nur dabei gedacht sie das zu fragen?

Ich werde plötzlich von einer schrecklichen Angst erfasst. Was könnte ich ihr sagen? Sollte ich ihr eine von meinen wirklichen Fantasien erzählen? Oder mir etwas ausdenken, womit sie sich identifizieren kann? Womit kann sie sich identifizieren? Was zu Hölle tue ich? Gott sie wird mich hassen, egal was ich sage. Vielleicht kann ich das alles vorübergehendem Wahnsinn zuschreiben und sie würde alles vergessen. Ich habe solche Angst, dass ich beginne zu schwitzen und zu zittern.

"Mulder?" Meine freie Hand drückt unabsichtlich auf meinen Schritt beim Klang ihrer Stimme. Ja ich habe wirklich angst. Aber Jesus wie könnte ich hiervon nicht angetörnt sein? Also Mulder, kämpfe oder flüchte, was soll es sein? Lust oder Angst? Was hat mehr Kraft über deine Seele?

"Mulder wirst du... wirst du es mir erzählen?" Ihrs. Sie gewinnt. Lass die Hände sinken. Sie will das. Gott sie will es wirklich. Mein Instinkt sagt mir, ich soll es wahr machen. Darum sollte es mir in erster Linie gehen. Also fahre ich fort.

"Ich schlafe in meinem Apartment, nackt auf meiner Couch."

"Nein." Nein?

"Wa...?"

"Du schläfst nie nackt. Du schläfst in deiner Unterwäsche." Genehmigt Scully. Keine Suspendierung wegen ihrem Unglaube. Nicht in einer Fantasie. Ich würde lachen, wenn es mich nicht so unheimlich antörnen würde, dass sie weiß worin ich schlafe. Dass sie darüber nachgedacht hat.

"Okay Scully. Ich schlafe in meiner Unterwäsche in meinem Apartment."

"Welche?"

"Schwarze. Calvin Klein Boxershorts."

"Mmmm kay." Gott ihre Stimme ist so verflucht sexy. Was zur Hölle? Niemand sollte so klingen. Ich hoffe nur, dass meine Stimme passabel genug für sie ist. Ich versuche den nächsten Teil langsamer zu machen. Ruhiger. Mehr erotisch? Ich hoffe es.

"Kay. Ich werde wach, als sich etwas kaltes und scharfes in meine Hüften gräbt. Ich öffne meine Augen, aber alles bleibt schwarz. Ich versuche meine Hände zu bewegen, aber ich kann nicht. Sie sind hinter meinem Rücken gefesselt." Ich warte für einen Moment. Nur um sicher zu sein. Ich gebe ihr eine letzte Chance zu sagen "was zur Hölle tust du da Mulder" und aufzuhängen. Sie atmet schnell, aber sagt nichts.

"Ich bin erschrocken für einen Moment. Und desorientiert. Ich weiß nicht, was passiert ist. Dann höre ich jemanden um meine Couch schreiten. Das Klicken ihrer Absätze auf dem Boden, der Geruch ihres Parfüms. Ihr lachen als sie mich kämpfen sieht."

"Kennst du sie?"

Oh Jesus Scully. Willst du mich veralbern? Wie kannst du es nicht wissen.

"Ja, ja ich kenne sie. Ich kenne sie gut genug um ihr die Schlüssel zu meinem Apartment zu geben. Schlüssel, mit denen sie sich heute nacht in mein Apartment geschlichen hat, um dieses Spiel mit mir zu spielen." Sie versucht ein Stöhnen zu unterdrücken. Ich frage mich womit sie das versucht. Ein Kissen? Ist sie im Bett?

"Was... was passiert dann?"

"Ich setze mich auf und frage sie, was sie da tut. Sie lacht noch einmal. Dann lehnt sie sich gegen mich, so nah, dass ich ihr Haar an meiner Schulter spüren kann, als sie in mein Ohr flüstert "Vertraust du mir?". Natürlich weiß sie, dass ich ihr vertraue. Aber ich habe trotzdem Angst. Ich bin völlig kraftlos unter ihrem Einfluss." Bei ihrem kleinen "oh" beginnt meine Hand über meine Jeans zu streicheln.

"Sie fährt mit ihren Fingernägeln über meinen nackten Brustkorb und meine Schulter. Ihre Berührung ist sanft, aber es reicht aus, um mich anzumachen. Genug um mich hart zu machen. Sie befiehlt mir aufzustehen. Ich wanke auf meine Füße und sie führt mich vom Sofa fort. Ich stehe in der Mitte des Zimmers. Ich spüre ihre Hände unter den Bund meiner Boxershorts wandern. Einen Moment denke ich, dass sie mich berühren will. Ich will, dass sie mich berührt. Aber sie tut es nicht. Sie zieht sie aus und tritt zurück. Ich kann spüren, wie sie mich anstarrt. Wie sie jeden Zentimeter Fleisch mustert. Wie sie mich mit ihren Augen verschlingt."

"Oh... Mulder." Ihr Atem geht jetzt in kurzen kleinen Zügen. Ich kann nicht glauben, dass ich das tue. Ich kann nicht glauben, dass wir das tun.

"Scully, willst du wissen, was sie als nächstes tut?"

"Mmm... ja."

"Ja?"

"Gott ja." Ich öffne den Reißverschluss meiner Jeans. Dann lasse ich meine Hand hineinfahren und hole meinen Schwanz heraus. Ich habe keine andere Wahl mehr.

"Sie drückt mich vor sich auf die Knie. Ich kann ihre Süße riechen, ich kann sie fast schmecken. Sie muss ebenfalls nackt sein. Oder zumindest an der Stelle. Sie vergräbt ihre Nägel in meinem Haar und zieht mich zu sich. Bettet meine Gesicht zwischen ihren Beinen. Ich lasse meine Zunge durch ihre Falten gleiten. Ich weiß, wie sie es mag. Ich will sie befriedigen. Das ist alles was ich will. Sie schreit und reibt sich gegen mein Gesicht. Sie ist so feucht. Sie schmeckt so gut. Sie beginnt zu zittern, als ich meine Zunge vor und zurück über ihre Klitoris streiche, schneller und schneller." Sie seufzt lang und sanft und ich beginne mich selbst ein bisschen schneller zu streicheln.

"Es macht mich so heiß, das mit ihr zu tun. Ich will mich selbst berühren, aber ich kann nicht. Ich bin noch immer gefesselt. Ich kämpfe gegen sie, aber ich kann mich nicht befreien. Sie keucht und drückt mich noch näher an sich. Ich weiß, dass sie kurz davor ist zu kommen."

"Gott... Mulder." Entschuldige Baby, nicht jetzt.

"Plötzlich drückt sie mich von sich weg." Sie macht ein enttäuschtes, fragendes Geräusch. "Sie sagt mir, dass ich wieder aufstehen soll und dann bringt sie mich zu einem der Küchenstühle. Sie presst mich in einen der harten kalten Sitze und ich fühle etwas an meinen Knöcheln. Sie fesselt sie an die Beine des Stuhls. Jetzt kann ich mich gar nicht mehr bewegen. Sie stellt sich hinter mich und lässt ihre Zunge über mein Ohr fahren. Ich stöhne hungrig und versuche meinen Kopf zu drehen, um näher an ihrer Zunge zu sein. Ich brauche ihren Mund. Ich will sie so sehr küssen. Schließlich lässt sie mich, aber nur für einen Moment. Gerade lange genug, dass sie sich selbst auf meinen Lippen schmecken kann. Lange genug, dass sie ihre Zunge über meine Lippen und zwischen meine Zähne wandern lassen kann. Dann kehrt sie zu meinem Ohr zurück. Sie flüstert mit mir. Sie fragt mich, ob ich will, dass sie mich fickt. Aber sie weiß die antwort natürlich schon. Alles was ich tun kann ist zustimmend zu stöhnen. Sie lacht wieder und lässt ihre Fingerspitzen über meine Brust gleiten, dann über meine Beine. Ich weiß nicht wo sie jetzt ist. Alles was ich fühle sind ihre Finger, die so leicht über meine Haut streichen. Gott ich will mehr. Mehr sage ich ihr, bitte mehr."

Scully stöhnt nun fast die ganze Zeit. Und drifte mehr und mehr ab in meine eigene Fantasie, während sie diese Geräusche macht. Ich packe mich selbst fester und lasse meine Hand schneller werden. Ich bin nahe. Oh Gott, ich kann das verdammt noch mal nicht glauben.

"Ich fühle, wie ihre Zunge über meine Haut fährt, sie schmeckt. Schließlich fühle ich, wie ihre Zunge um den Kopf meines Penis wirbelt und das fühlt sich so gut an, dass ich Sterne sehe. Ich brauche mehr und versuche in ihren Mund zu stoßen, aber sie hat mich hart gefesselt und ich kann mich nicht bewegen. Dann ist sie weg und ich seufze in Frustration. Ich kann sie nirgendwo fühlen und ich weiß nicht, wo sie ist. Für eine Minute gerate ich in Panik und denke, dass sie gegangen ist, dass sie mich allein gelassen hat, so wie ich bin. Aber... aber ich weiß, dass würde sie nicht tun. Ich weiß das in meinem Herzen. Weißt du warum Scully?"

"Weil... weil du" ihre Stimme versagt und sie muss einen tiefen Atemzug nehmen, bevor sie weitersprechen kann, "weil du ihr vertraust."

"Weil ich ihr vertraue. Und dann ist sie wieder da. Ich fühle sie wieder über mir. Ihre Hände sind hinter mir auf der Lehne des Stuhls und ihre Beine sind an meinen Seiten. Langsam, ganz langsam lässt sie sich auf mich gleiten. Dann ist sie überall. Sie hüllt mich ein und ich fülle sie aus. Gott das fühlt sich so gut an. Gott nichts hat sich jemals so gut angefühlt. Sie beginnt sich zu bewegen, langsam rauf und runter. Sie ist sie heiß, so eng und sie stöhnt meinen Namen. Ich will mich bewegen, mich tiefer und härter in ihr vergraben, aber ich kann nicht. Ich bettle, dass sie mich losbindet, so dass ich sie nehmen kann wie ich es brauche und sie lacht wieder."

"Ooohh oh Mul... Mmmm... Mulder..."

"Dann beginnt sie sich schneller zu bewegen, nimmt mich völlig in sich auf und lässt mich dann fast wieder ganz herausgleiten... Gott... härter und schneller."

"Ja... oh ja."

"Ich muss sie sehen. Ich muss ihr Gesicht sehen, wenn sie kommt. Ich frage sie, ob sie die Augenbinde abnehmen kann, damit ich sie ansehen kann. Ich kann kaum zusammenhängend sprechen, weil ich so verloren in dem Gefühl bin, dass sie in mir auslöst, aber sie weiß, was ich meine. Sei schiebt ihre Finger unter das Tuch und dann ist überall Helligkeit und Verwirrung und dann sehe ich sie... Gott, du bist so wunderschön, Scully. So verdammt schön." Scheiße. Scheißescheißescheiße.

Oh Gott... oh mein Gott... Mulder." Sie mag das. Sie ist nicht verrückt. Lass dich gehen. Jesus, Mann, lass dich gehen.

"Du nimmst mein Gesicht in deine Hände und küsst mich wieder, freier dieses Mal und hungrig. Du schreist in meinen Mund, als du anfängst zu zittern. Ich fühle, wie du dich fester um mich zusammenziehst und mich immer tiefer bringst und ich.. ich..."

"Was?" Du was?" Sie ist etwas enttäuscht.

"Scully wo bist du?" Ich muss es wissen. Ich kann so nicht weiter machen. Es muss real werden. Ich muss sie in meinem Gedächtnis sehen. Ich muss wirklich mit ihr reden. Bevor ich komme. Bevor sie kommt.

"Was machst du... in meinem Haus Mulder."

"Ich weiß. Wo?"

"Oh... oh, ich bin... im Wohnzimmer."

"Erzähl mir mehr Scully. Erzähl mir alles. Bitte."

"Ich ähm... oh Gott ich kann nicht... mmm..ich mmm, ich bin auf dem Boden. Ich bin... mein Kopf liegt auf der Couch und ich sitze auf dem Boden. Beine Beine sind gespreizt und meine Knie gekrümmt und ich..."

"Bist du nackt?"

"Mmm... nein. Ich trage ein T-Shirt. Es ist weiß."

"Was noch?"

"Das ist alles."

"Schlüpfer?"

"Nicht... nicht mehr."

"Gott... Scully." Ich kann sie sehen. Ich sehe sie so klar. Gott ich will bei ihr sein. Ich will so sehr bei ihr sein.

"Erzähl mir, was du tust Scully."

"Meine Augen sin geschlossen. Ich halte das Telefon mit einer Hand und die andere ist zwischen meinen Beinen. Ich lasse meine Finger abwechselnd in mich gleiten und über meine Klitoris streichen."

"Ich schätze du bist feucht, oder?"

"Oh... ja, ja das bin ich."

"Bist du kurz davor zu kommen Scully?" Gott ich hoffe es, denn ich bin verdammt nah.

"Gott Mulder... ja, ja. Was... was ist mit dir?"

"Ich sitze auf meiner Couch, mein Kopf ist zurückgelegt, meine Augen sind offen. Ich trage Jeans und nichts weiter. Sie sind geöffnet und ich halte meinen Schwanz in meiner Hand, streichle mich selbst. Ich bin hart Scully... so hart, für dich, wegen dir."

"Mulder... ich... Gott. Ich komme gleich Mulder."

"Ja... ich auch, ich auch. Komm für mich Scully. Ich will es hören. Ich will dich hören." Ich stoße härter in meine Hand.

"Mulder mein Körper... ich zittre und meine Hüften kreisen... über dem Boden und Gott..." ihr Satz verliert sich in einem Schrei und lasse mich selbst etwas gehen, ein wenig mehr.

"Ja Scully... lass dich gehen. Komm für mich. Komm mit mir Scully. Komm mit mir."

Mein Hüften stoßen unkontrolliert in meine Faust, als ich ihre Stimme brechen höre und sie meinen Namen schreit.

"Scully... ich brenne, ich bin so nah, Scully ich..."

Sie schreit und weint "Mulder... Mulder ich komme... oh Gott Mulder... ich liebe dich! IchliebedichIchliebedichIchliebedich. GOTT!"

Ich schreie ihren Namen und explodiere mit einem lauten Stöhnen. Das Telefon rutscht aus meiner Hand, als mein Saft in die Luft spritzt und wieder auf mir landet.

Sie atmet immer noch tief und schwer, wie ich. Gott. Jesus. Wir sprechen nicht für einige Minuten. Liebe. Sie liebt mich. Sie liebtmichliebtmichliebtmich. In meinem Kopf dreht sich alles. Meine Welt ist völlig aus den Fugen geraten. Wo bin ich? Was zur Hölle ist passiert?

"Scully?"

"Oh Mulder. Was... was zu Hölle ist passiert Mulder?"

"Ähm... das ist jetzt nur eine Vermutung, aber... ich denke, wir hatten gerade Telefonsex." Sie lacht leicht. Danke Gott. Ich danke die Gott.

"Das war wirklich eine große Hilfe Mulder. Danke."

"Hat... hat es dir gefallen Scully?"

"Gefallen?..." sie lacht wieder." "Ähm du bist der Detective Mulder. Was denkst du?" Es hat ihr gefallen. Wirklich gefallen. Sie liebt mich. Sie sitzt halb nackt auf ihren Fußboden. Sie hat zusammen mit mir masturbiert. Sie liebt mich. Oh mein Gott.

"Scully ich will vorbei kommen."

"Was?" Ihr Ton ist plötzlich anders, geschockt. Natürlich. Telefonsex ist die eine Sache. Vorbeikommen... ist etwas völlig anderes. Aber etwas, was ich wirklich gerne machen würde. Endlich. "Mulder ich bin mir nicht sicher... ich..."

"Scully was hast du gesagt..., als du gekommen bist..."

"Mulder ich..."

"Ich komme vorbei Scully. Jetzt."

Ende!

Ich darf euch darauf hinweisen, dass dies meine erste Übersetzung war, also seit nachsichtig mit mir. Netty!

 

 

 

Nur Worte II

Originaltitel: Just Words 2

Author: Rachel Anton < Ranton1013@aol.com >

Übersetzung: Petra Weinberger < Petz154@t-online.de >

Rating: ab 18

Keywords: MSR

Spoilers: Chinga, nicht viel

Disclaimers: Nein, sie gehören immer noch nicht mir. Mulder und Scully gehören dem Surfer Gott und sie gehören zueinander.

Zusammenfassung: Scullys Sicht auf die Ereignisse von 'Just Words I'.

Bemerkung: Das ist Scullys Sicht und deswegen etwas anders als die Beschreibung der Ereignisse, so wie in Böses Blut. Denkt bitte daran, daß es so sein soll und nicht der Autor durchgedreht ist. Und bitte laßt mich wissen, ob es angekommen ist.

Bemerkung von Kristin: 'Just Words 2' liegt mir noch nicht als Übersetzung vor, ich denke aber, wenn ihr Petra ganz lieb bittet, macht sie sie bestimmt.

 

Nur Worte II

Heute abend liegt etwas seltsames in der Luft. Es sieht aus, als würde es bald regnen. Es ist einer jener Frühlingsabende, in der alles in der Natur darauf zu warten scheint. Die Wolken sind fast erdrückend. Die Feuchtigkeit intensiv. Ich öffne eines der Fenster, um die geladene Luft einzulassen. Wartend ... - worauf?

Ich fühle mich, als würde ich auch auf etwas warten. Auf den Anfang von etwas? Oder auf das Ende ? Ich bin nicht sicher. Aber ich bin von der nervösen Energie des Wartenden erfüllt. Die Person, die zu nah an ... etwas ist. Ja, das ist es. Etwas. Wirklich tiefsinnig.

Zornig schließe ich mein Tagebuch. Diese Worte ergeben nicht mal annähernd einen Sinn. Was versuche ich hier eigentlich zu sagen? Warten. Vielleicht darauf warten, daß das verdammte Wochenende vorüber ist, Dana.

Es ist soweit ganz okay gewesen. Gestern Abend lag ich zwei Stunden in der Wanne, las ein großartiges Buch und Buch und ich schlief so zufrieden ein, wie schon lange nicht mehr. Und heute Morgen hatte ich ein gemütliches Frühstück und danach machte ich einen hübsche Spazierfahrt. Ich habe mir sogar einige Kleider gekauft. Es war ein angenehmer, entspannter Tag. Bis ich nach Hause kam. Bis ich versuchte, die Dinge zu tun, die ich für das Wochenende geplant hatte. Ein bißchen Nachdenken.

Ich wollte mir über einige Dinge Klarheit verschaffen. Über den Zustand und die Richtung meines Lebens, die ich einschlagen sollte. Es ist lange her, daß ich wirklich einen Moment für mich selbst hatte, darüber nachzudenken und ich brauchte das.

Das Problem ist, wenn ich über mein Leben nachdenke, daß alles zurück zu einem Ort führt. Und dieser Ort ist jetzt erfüllt mit einem großen dicken Fragezeichen. Seit ich Mulder kennengelernt habe, habe ich mich selbst über meine Beziehung zu ihm definiert. Seine Ziele, seine Träume. Ich nahm sie an oder lehnte sie ab. Aber egal wie, es half mir zu erklären, wer oder was ich war. Auf die eine oder andere Weise ging ich mit ihm vorwärts. Ich wußte, hinter was er her war und wollte ihm verzweifelt helfen, es zu bekommen.

Aber neuerdings ... - neuerdings habe ich keine Vorstellung mehr, was Mulder will oder von der Reise erwartet, auf der wir uns befinden. Ich weiß, daß er mich immer noch in seinem Leben braucht. Ich weiß, daß er sich mit wilder Loyalität um mich sorgt. Aber irgendwie ist der Weg verschwommen geworden. Unser beider Glaube wurde erschüttert und die Beweggründe für jede unserer Handlungen in Frage gestellt.

Langer Rede, kurzer Sinn. Ich weiß nicht mehr, was er will und das quält mich. Das ist nicht so erschütternd, wie es vielleicht klingt. Ich bin nicht so vollkommen von ihm abhängig in meiner Identität als Mensch. Aber ein gewaltiger Teil meines Lebens bestand immer aus Geben und Nehmen zwischen uns, aus Aktion und Reaktion. Die Leidenschaft seines Glaubens hat mich immer geführt.

Und jetzt? Nun bin ich mir über gar nichts mehr sicher. Wenn ich wüßte, was ihn vorantreibt, würde es mir helfen, mir über meine eigenen Gefühle, meine Bedürfnisse Klarheit zu verschaffen. Wir sind nicht einmal annähernd soweit.

Das Problem ist, wenn ich irgend etwas davon herausfinden möchte, muß ich mit ihm reden. Ich muß ihn anrufen. Nachdem ich ihm am Freitag einen halbstündigen Vortrag hielt, mich am Wochenende in Ruhe zu lassen. Wie verwirrend.

Es ist ungewöhnlich, daß er mich noch nicht angerufen hat. Ich habe nicht mal erwartet, daß er die Hälfte der Zeit durchhält. Er ist wahrscheinlich nicht einmal zu Hause. Wenn er zu Hause wäre, hätte er sicher längst angerufen. Vielleicht ist er übers Wochenende weggefahren. Ich kann mir nicht helfen, aber diese Möglichkeit macht mich traurig.

Verdammt, ich vermisse ihn. Das *ist* mein Problem. Ruf ihn einfach an. Ich will nur seine Stimme hören. Ihn nur anrufen. Er ist sowieso nicht zu Hause. Hör nur seine Bandansage an, krieg dich wieder ein und hör auf, an ihn zu denken.

Ich verlasse den Küchentisch und gehe zum Telefon im Wohnzimmer. Ich setze mich vor das Sofa auf den Boden und beginne die Zahlen zu wählen. Das ist so dumm. Gott ist das lächerlich. Das Telefon läutet einmal, zweimal, fünfmal. Ich hatte recht, er ist nicht zu Hause. Ich bin teils erleichtert, teils enttäuscht. Ich kann nicht darauf warten, seine Stimme vom Band zu hören.

"Hallo."

Oh, oh, Mist. Er ist da. Häng' auf. Nein, tu's nicht. Mist. Was zur Hölle tue ich?

"Hallo?!" Gott, er klingt höllisch ungehalten.

"Mulder ... hm. Hy."

"Scully? Was ist los?"

Gute Frage. "Hm ... nichts. Nichts. Ich war nur ..."

"Nur, was?"

Mist. Was soll ich darauf antworten? Ich sollte überhaupt nicht mit ihm reden. Wie, um alles in der Welt, soll ich das erklären?

"Scully, bist du noch da?"

"Ja. Ja, ich bin hier. Was tust du?"

Er seufzt melodramatisch. "Beton putzen," sagt er mit einer Schnute, die ich fast durchs Telefon sehen kann.

"Und du?"

"Ich bin ... ich dachte. Ich habe nur nachgedacht."

"Scully, ich dachte, daß du vor Montag nicht mit mir reden wolltest." Gut, da wären wir also. Ich könnte auch direkt damit herauskommen. Es gibt keine wirklich andere Entschuldigung, als die Wahrheit. Was habe ich mir wirklich gedacht?.

"Okay, ich wollte dich tatsächlich etwas fragen, Mulder. Etwas, woran ich gedacht habe."

"Oh ja. Was ist das, Scully?" Warum muß er so verdammt großspurig klingen? Warum muß er sich darin fast weiden?

"Ich habe nur... nur nachdedacht und... mich gefragt..." Gott, spuck es endlich aus, Frau. "Mulder, was erwartest du noch in deinem Leben?" Ich frage mich, ob es so zufällig klang, wie ich denke, daß es das tut. Er schweigt einen Augenblick. Einen langen, unbequemen Augenblick. Gott, Mulder, bitte, mache jetzt keinen Scherz oder wechsle das Thema. Gib mir nur ein einziges Mal eine vernünftige Antwort.

"Ich möchte die Yankees noch einmal die Meisterschaften gewinnen sehen."

Großartig. Verdammt großartig. Ich denke, ich sollte jetzt besser auflegen.

"Mulder, ich denke..."

"Scully, ich ... ich weiß nicht, wie ich auf diese Frage antworten soll." Er klingt, als wüßte er die Antwort wirklich nicht. Ich denke, daß das keine wirkliche Überraschung ist. Wir sind neuerdings beide so verloren.

"Ich weiß, daß es eine schwierige Frage ist, Mulder. Glaub mir, ich weiß es. Aber ich... früher wußte ich es... sag mir einfach die Wahrheit, Mulder. Wie auch immer sie aussieht."

"Die Wahrheit?"

"Ja, die Wahrheit."

"Die Wahrheit ist, Scully ... was ich will, ist nichts ungewöhnliches. In der Tat ist es was völlig normales." Er klingt plötzlich zögernd und scheu. "Ich würde wirklich... ich würde glücklich sein, einfach jemanden zu haben, Scully." Jemanden zu haben? Was meint er? Er hat mich. Oder nicht? "Ich würde glücklich sein, einfach jemanden zu haben, den ich liebe und der sich in meinen Armen sicher fühlt. Jemanden, den ich halten und beschützen könnte. Jemanden der," seine Stimme wird leise und ich fürchte schon, er fängt jeden Augenblick an zu weinen. Oh Mulder. Ist das alles? "Jemanden, der mich liebt, den ich beschützen und behüten könnte. Jemanden, mit dem ich alles teilen könnte..." er verstummt und mir entflieht ein Seufzen. Es klingt so wunderbar. Ich frage mich, ob er genauso sehr möchte, daß ich diese Person bin, wie ich sie sein möchte.

"Wenn ich mir mein ideales Leben ausmale, Scully, ist alles, was ich jetzt sehen kann, neben jemandem zu liegen, sie zu halten, zu wissen, daß sie einfach glücklich ist, in meinen Armen zu sein, daß sie an mich glaubt und mir vollkommen vertraut. Sogar mit ihrem Herzen." Mein Herz zieht sich in der Brust für uns beide zusammen. Für diesen Mann, der so verzweifelt geliebt werden möchte. Der soviel Liebe zu geben hat. Und für mich, die Frau, die sich so davor fürchtet, geliebt zu werden. Wir sind vielleicht ein Paar. Weiß er, wie sehr ich diese Frau sein möchte? Wie dieses Bild ein Lächeln voller Verlangen auf mein Gesicht bringt? Ich möchte es ihm erzählen.

"Mulder..."Aber ich bin ein Feigling. Ich kann ihm das nicht erzählen. Noch nicht. Schweigen liegt zwischen uns, angefüllt mit unausgesprochenem Bedürfnis.

"Erzähle mir, wie du sie hältst. Schließe deine Augen und erzähle mir, was du siehst." Ich weiß, was ich sehe, aber ich will wissen, ob es das gleiche Bild ist.

"Hm ... okay. Wir liegen zusammen auf meinem Sofa, unter einer Decke. Sie trägt einen warmen, flauschigen Flanell-Schlafanzug. Sie sieht sicher und warm aus. Ich bin in Sweathosen. Ihr Kopf ruht unter meinem Kinn, während sie schläft und sie trägt das schönste, friedlichste Lächeln. Ich weiß, daß dieses Lächeln wegen mir dort ist. Das sie sich bei mir glücklich und zufrieden fühlt." Ja. Oh ja, das ist schön, Mulder. Seine Stimme ist so sehnsüchtig, wenn er darüber spricht, daß ich weinen könnte. Und dann macht er weiter, in einem ernsteren Ton.

"Mit einem Arm habe ich sie umschlungen und drücke ihren Körper an mich. Die andere Hand liegt in ihrem Haar." Er verhält einen Augenblick und ich bekomme ein lebhaftes geistiges Bild davon, wie ich selbst in seinen nackten Armen liege. Ich fühle, wie ich scharf werde. Es macht mich heiß. "Ihre Arme sind um meinen Leib gelegt und unsere Beine sind so verschlungen, daß ich nicht sagen kann, wo sie endet und ich anfange." Was tut er? Oh mein Gott, was tut er mit mir? Er fängt an, schwer zu atmen. Oder bin ich das? Ohne es zu realisieren, beginnt meine freie Hand zwischen meine Beine zu streichen, bei der Vorstellung, wie es sich anfühlen würde. "Ich halte sie so fest, daß ich jeden Schlag ihres Herzens fühlen kann. Ihr Körper fühlt sich so gut an. Gott sie fühlt..." Ich berühre mich durch meine Hosen. Oh mein Gott. Jesus. "Ich vergrabe mein Gesicht in ihrem Haar und es ist so weich, es riecht so süß, sie riecht so gut..." Ich stöhne. Ich kann nichts dagegen tun. Verdammt. Was ist los mit mir? Er muß denken, daß ich ein verzweifeltes, geiles Durcheinander bin. Aber er verfolgt damit ein Ziel. Gott, er muß es tun. Er muß versuchen mich aufzuheizen. Er muß.

Ist es das, wovon er nachts träumt? Ist das seine Phantasie? Sie ist so viel sanfter als die Gedanken, die mich wach halten, und doch ist sie so erotisch und erregend in ihrer Zärtlichkeit und Einfachheit. Ist es das, wobei der König der Pornos onaniert? Ich hätte nicht es nicht gedacht, aber die Art, wie er es sagt... ich muß es wissen. Kann ich ihn das fragen? Ist das richtig?

Ich habe keine Ahnung, was im Moment richtig ist. Das ist zu seltsam. Beinahe schwindlig durch das Bedürfnis, zu verstehen, frage ich ihn, ob das seine Phantasie ist. Er atmet scharf ein und fragt mich, welche Phantasie ich genau meine. Seine Stimme ist so verdammt sexy. Jesus Christus. Er macht es nicht einfach, nicht wahr.

Ich weiß selbst nicht mal, was ich meine. Ich weiß nicht, was ich noch sagen oder denken soll. Plötzlich murmelt er ein erschreckend erregendes: "Ja." Oh Gott. Ja was? Nur ja? Berührt er sich gerade? Mist, ich tue es... . Wie ist das geschehen?

"Das ist eine meiner Phantasien, Scully. Willst du eine andere hören?" Was? Was hat er gerade gesagt? Was zur Hölle hat er gerade gesagt? Und überhaupt, wie er es gesagt hat. Mein Gott. Herrgott und Jesus. Der Ton ist nicht mißzuverstehen, kein Zweifel, worüber er hier redet. Aber, verulkt er mich? Neckt er mich? Will er das tatsächlich tun? Will ich es?

Ich weiß nicht. Ich weiß es nicht. Aber ich will es. Gott, ich will es. Und ich sage es ihm. Und ich warte. Was für eine Phantasie wird es sein? Ein weiteres süßes Bild heimeliger Stille? Irgendwie bezweifle ich das. Mein Zentrum fängt in Erwartung an zu pochen und ich reibe meine Handfläche dagegen. Was will Mulder? Was macht ihn heiß? Gott, ich fange an zu schwitzen. Wie kamen wir nur hierher? Ich fühle mich völlig außer Kontrolle.

Ist das wirklich alles, was ich brauche? Eine Beschreibung einer Umarmung und ich liege auf dem Wohnzimmerboden, onaniere und bettele um mehr. Vielleicht bin ich wirklich so ein verzweifeltes, geiles Durcheinander. Oder vielleicht ist es nur Mulder. Mulder und seine verdammte Stimme. Wo ist diese Stimme überhaupt abgeblieben? Er ist nun schon einige Zeit unheimlich schweigsam. Hat er sein Entscheidung geändert? War es ein verdammter Scherz? Erwartet er, daß ich ihn auslache und aufhänge?

"Mulder, wirst.... wirst du es mir erzählen?" Oh mein Gott. Ich klinge so verdammt kläglich. Er hält wahrscheinlich den Hörer von sich weg, damit ich nicht höre, wie er über mich lacht. Gerade, als ich bereit bin, aufzulegen, beginnt er zu erzählen. Leise und lyrisch. Und ich versuche mir die Szene, die er beschreibt, vorzustellen.

Nackt? Nein. Sein Arrangement ist nicht richtig. Es muß wirklich sein. Ich muß es sehen können. Unterwäsche. Besser. Viel besser. Boxer? Seide? Baumwolle? Schwarze Boxershorts mit Schriftzug. Oh ja. Ich mag das. Ich kann sein Bild jetzt eindeutig sehen. Er liegt auf seinem Sofa und schläft auf dem Rücken. Sein Oberkörper ist im Schlummer mit einem dünnen, glänzenden Schweißfilm bedeckt, die Decke mit dem Indianermuster ist um seine Beine gewickelt.

Sobald er die Szene beschrieben hat, senkt er die Stimme. Gott, es ist hypnotisch. Er ist gefesselt. Seine Augen sind verbunden. Er hält einen Moment inne, um das sinken zu lassen. Wie, um es zu testen. Hat er mich vergrault? Angeekelt? Ich kann seine Fragen in seinem Schweigen hören. Ich lasse mein eigenes Schweigen eine Antwort an sich sein. Ein desorientierter Mulder, der aufwacht mit einer schwarzen Seidenschärpe über den Augen, seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt. Das ist auch eine meiner Phantasien. Wie bizarr. Wie unwahrscheinlich. Wie völlig unüberraschend.

Sie hat das mit ihm getan. Sie. Wer ist sie? Ist sie eine Fremde in dieser Phantasie? Eine Liebhaberin? Weiß er es überhaupt? Ist es überhaupt von Bedeutung? Ich versuche, meine Stimme zu finden. Meine Kehle ist so trocken, daß ich nicht weiß, ob ich überhaupt fragen kann.

"Kennst du sie?" schaffe ich herauszuwürgen. Er kennt sie. Er kennt sie gut. Gut genug, um ihr einen Schlüssel zu seiner Wohnung zu geben. Ich habe einen Schlüssel für seine Wohnung. Es könnte sein, daß ich es bin. In meinem Kopf bin ich es. Ich stelle mich plötzlich selbst vor, wie ich zu ihm hinübergehe, seinen Körper ansehe, Zeugin seiner Hilflosigkeit. Meine Hände gleiten unter den Bund meiner Hosen und ich streichele mich durch meinen Slip hindurch. Ich kann die Feuchtigkeit fühlen, die sich dort sammelt und an meinen Beinen herabrinnt. Ich ersticke ein Stöhnen im Kissen des Sofas. Weshalb diese Mühe? Ich bin nicht sicher. Ich denke, ein Teil von mir fürchtet sich noch davor, zuzugeben, daß wir das hier tatsächlich tun.

Er fährt fort. Seine Phantasie-Frau flüstert ihm ins Ohr. "Vertraust du mir?" Du vertraust mir. Natürlich. Kein Wunder, daß Mulder diese Phantasie hat. Er muß sich mit jemandem lieben, dem er vertraut. Er muß wissen, daß er völlig in der Gnade von jemandem sein kann, daß er völlig die Kontrolle abgeben kann und weiß, daß diese Person ihn nicht verletzen wird. Zu wissen, daß sie ihn genug liebt, um seine Verwundbarkeit nicht auszunutzen. Du bist die einzige, der ich vertraue. So viele Jahre sind vergangen, daß er dies zu mir sagte. Ich habe es nie vergessen. Und es hat sich nicht geändert.

"Sie fährt mit ihren Fingernägeln über meinen nackten Brustkorb und meine Schulter. Sie berührt mich so sanft, aber es ist genug, um mich anzumachen. Es ist genug, um mich hart zu machen." Hart. Es macht ihn hart. Oh Jesus. Ich kann es sehen. Ich kann sehen, wie seine Erregung gegen das Material seiner Unterwäsche drückt. Ich ziehe meine Sweathosen aus. Meine Hand schlüpft unter meinen Slip und kommt schließlich in Kontakt mit meinem nackten Fleisch. "Sie befiehlt mir, daß ich aufstehen soll. Ich wanke auf die Füße und sie führt mich vom Sofa fort. Ich stehe mitten im Zimmer und ihre Hände schlüpfen unter den Bund meiner Unterwäsche. Ich denke, daß sie mich berühren will. Ich will, daß sie mich berührt. Gott Scully. Ich will es so sehr." Er ist atemlos. Keucht die Worte heraus. Oh Mulder. Ich auch. Oh Gott, laß mich dich berühren. "Aber sie tut es nicht." Verdammt. "Sie zieht sie aus und tritt zurück. Ich kann spüren, wie sie mich anstarrt. Wie sie jeden Zoll Fleisch mustert. Wie sie mich mit ihren Augen verschlingt.

Ihn mit meinen Augen verschlingen. Ich kann jeden Winkel sehen, jede Ebene. Jede Kurve seiner Muskeln. Nackt in seinem Wohnzimmer stehend. Gefesselt. Hart. Das ist der einzige Teil, den ich nicht sehen kann. Ich weiß nicht, wie sein erregter Penis aussieht. Ich muß meine Phantasie benutzen. Und ich tue es. Ich bin großzügig.

"Willst du wissen, was sie als nächstes tut?"

Bitte. Oh bitte. "Ja."

"Sie faßt mich an der Schulter und drückt mich vor sich auf die Knie. Ich kann sie riechen. Gott. Ich kann sie praktisch schon schmecken. Sie muß bereits dort nackt sein." Ich ziehe meinen Schlüpfer aus. "Ich will sie schmecken. Sie gräbt ihre Nägel in mein Haar und zieht mich zu sich. Begräbt mein Gesicht zwischen ihren Beinen. Oh Gott, sie schmeckt so gut. So feucht... Ich gleite mit meiner Zunge durch ihre Falten. Überall, rein und raus. Ich weiß, wie sie es mag. Alles was ich will ist, sie zu befriedigen. Sie sich so gut fühlen lassen, daß sie es nicht mehr aushalten kann. Sie schreit und reibt sich gegen mein Gesicht. Sie fängt an zu zittern, als ich meine Zunge vor und zurück über ihre Klitoris streiche. Schneller und schneller." Oh Gott. Oh, du lieber Gott. Ich fange an, meinen Zeigefinger über meine Klitoris zu streichen. Wenn ich mich nur fest genug auf seine Stimme konzentriere, habe ich wirklich das Gefühl, als wäre es seine Zunge.

"Es macht mich so heiß, das mit ihr zu tun. Ich will mich so sehr selbst berühren. Mein Penis pulsiert... ich zittere so heftig. Aber ich bin so eng gefesselt, daß ich nichts tun kann, als ihre Süße zu lecken. Sie keucht und greift nach meinem Kopf - und... Gott, ich kann hören, daß du bald kommst." Du? Daß du bald kommst? Hat er das gesagt? Halluziniere ich? "Ich will machen, daß du kommst." Oh mein Gott. Er will machen, daß ich komme. Ich bin fast soweit.

"Oh...Mulder."

"Aber sie läßt mich nicht. Sie stößt mich fort." Wieder sie. Ich wimmere vor Enttäuschung und Frustration. Es ist wieder sie. Sie führt ihn zu einem Küchenstuhl. Bindet seine Knöchel an die Stuhlbeine. Aber sie ist ich. Ich weiß das jetzt. In unser beider Gedanken bin ich es.

"Sie steht hinter mir und beginnt, an meinem Ohr zu lecken. Ich versuche meinen Kopf zu drehen, um näher an ihre Lippen zu kommen, ihre süßen Lippen. Ich will sie. Ich muß sie küssen. Ich muß dich küssen. Sie läßt mich, aber nur für eine Minute, nur lange genug, um sich selbst auf meinen Lippen und meiner Zunge zu schmecken." Ich nehme meine Finger von mir und küsse sie, sauge an ihnen. Für einen Augenblick sind es Mulders Lippen. Gott, er muß nicht mal realisieren, was er da sagt.

"Sie flüstert in mein Ohr, fragt mich, ob ich will, das sie mich bumst. Aber sie weiß, daß ich es tue. Sie weiß, wie sehr ich das will. Wie sehr ich es brauche, in ihr zu sein..." Wir stöhnen beide gleichzeitig bei dem Gedanken daran. "Ihre Hände gleiten über meinen Körper... ich kann nicht mehr sagen, wo sie ist. Alles was ich fühle, sind ihre Finger, die meine Haut so zart streicheln. Gott, ich will mehr. Mehr, Scully. Gott, bitte... mehr." Er wimmert verzweifelt. Oh Mulder. Ich will dir mehr geben. Ich will dir alles geben.

"Ich fühle, wie ihre Zunge über meine Haut fährt, mich überall schmeckt. So gut...das fühlt sich so gut an..." Er ächzt ins Telefon. Ich kann es nicht glauben. Ich kann das verdammt nicht glauben. Die Geräusche, die er macht, seine Stimme. Ich glaube, nichts hat mich jemals so sehr angemacht, wie das hier. Zum ersten Mal erlaube ich mir, ihn mir wirklich vorzustellen. Mir ihn in seiner Wohnung auszumalen. Wie er sich selbst berührt. Auf die Art, wie ich es tue.

"Schließlich fühle ich, wie ihre Zunge über den Kopf meines Penis wirbelt. So gut, Scully. So gut. Ich brauche mehr. Ich versuche, mich zu bewegen, in deinen Mund zu stoßen, aber ich kann nicht, weil ich so stramm gefesselt bin. Und dann ist sie fort und ich ... ich weiß nicht wo sie ist und ich erschrecke, weil ich fürchte, daß sie mich... was, wenn sie mich einfach so verließ? Aber ich weiß, daß du das nicht tun würdest, Scully. Ich weiß es in meinem Herzen. Und weißt du warum?"

Weil du mir vertraust. Weil du weißt, daß ich dich nie verlassen würde. Weil du weißt, daß ich dich liebe. Sie kehrt zu ihm wieder zurück. Wieder sie. Sie ist über ihm. Endlich. Endlich ist er in ihr. Und sie gleitet auf und nieder auf seinem Penis. Langsam, so langsam. Ich führe einen Finger in mich ein, dann zwei, und bewege sie rein und raus in einem quälenden Rhythmus.

"Sie ist so heiß und so eng, so verdammt gut. Ich will mich bewegen. Ich will tiefer gehen, härter, aber ich kann nicht. Ich fange an zu betteln. Bitte, bitte Scully, laß mich bewegen, so daß ich in dich eindringen kann, wie ich es brauche, so, wie du willst, daß ich es tue..."

Ich will das. Ja, ich will das. Ich stöhne und rufe seinen Namen, während ich den Hörer fest an mein Ohr presse.

"Sie beginnt, sich schneller zu bewegen. Gott Scully,... härter... fester... genau so."

Ich fange an, meine Finger schneller in mich zu bewegen und reibe meine Handfläche über mich.

"Ich muß ihr Gesicht sehen, wenn sie kommt, Scully. Ich bitte sie, die Augenbinde abzunehmen, um mich sie sehen zu lassen. Sie weiß, was ich will. Sie weiß immer, was ich will. Sie schiebt ihre Finger unter das Tuch und dann gibt es Helligkeit und Verwirrung und dann sehe ich... Gott, du bist so schön, Scully. So verdammt schön."

Ich bin so nah. Heiliger Jesus, ich bin so nah.

Seine nächsten Worte fließen heraus in einem irrwitzigen Schwall. "Du küßt mich wieder und wieder und du schreist in meinen Mund - und ... und du fängst an, zu zittern, dich schneller zu bewegen, und deine Hände sind überall auf mir und du ziehst dich um mich zusammen und ich... ich..."

Was Mulder? Was? Er verhält für einen Augenblick und ich bin den Tränen nahe. Ich bin kurz davor zu kommen. Jede Sekunde. Mein ganzer Körper zittert und ich kann meine Augen nicht mehr offen halten. Ich fange an, ein Farbenspiel hinter meinen Augenlidern zu sehen. Tanzendes Licht überall. Gott Mulder, hör jetzt nicht auf.

Und dann fragt er mich. Wo ich bin, was ich tue, was ich trage. Er macht es wirklich. Er macht keine Phantasie daraus. Er macht uns daraus, hier und jetzt einander übers Telefon liebend.

Ich schaffe es, herauszustottern, daß ich im Wohnzimmer auf dem Fußboden sitze, nichts, außer einem T-Shirt trage und mich selbst berühre, während er mit mir spricht. Daß ich feucht bin, daß ich bald komme. Jede Sekunde. Jesus.

Ich bitte ihn, mir von sich zu erzählen. Was er tut.

"Ich bin auf dem Sofa, mein Kopf liegt auf dem Kissen. Ich habe Jeans an und sonst nichts." Perfekt. Oh Gott, das ist perfekt. "Sie sind aufgeknöpft und ich bin dabei, meinen Penis zu streicheln, Scully, für dich. Ich bin .... ich bin so hart für dich...so heiß." Seine Stimme wird zu einem zitternden Stöhnen und ich kann es kaum mehr aushalten. Ich glaube, ich sterbe, jetzt, hier, einfach so am Telefon. Er flüstert verführerisch, "ich will so sehr in dir sein... so sehr..." Seine Worte senden ein Zittern durch meinen ganzen Körper und zentrieren sich in dem kleinen pulsierenden Nervenbündel, das dabei ist, zu explodieren.

"Mulder...ich komme gleich," schaffe ich noch eine Warnung hervorzukeuchen.

"Oh Gott... ich auch... ich auch, Scully. Gott, jaaa... komm für mich. Komm für mich... ich will dich hören. Bitte. Laß mich dich hören, wenn du kommst."

Ich will ihn. Oh mein Gott, wie sehr ich ihn will. Ich will ihn hier. Ich brauche ihn hier. Meine Hand ist genug, um mir Befriedigung zu bringen, aber nicht genug, um mich auszufüllen. Nicht mehr. Ich brauche ihn.

Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, schreit Mulder eine Antwort heraus. Der Ton seines Bedürfnisses, seines bevorstehenden Höhepunktes hebt meine Hüften vom Boden, sie rotieren blind in der Luft, strecken sich nach ihm aus.

Ich versuche, es ihm zu erzählen, aber ich kann nicht mehr zusammenhängend reden. Er scheint es allerdings zu verstehen. Er ruft nach mir.

"Laß dich gehen. Gott... jaaa. Komm mit mir... komm für mich. Komm Scully... komm schon..."

Meine Hand reibt sich in blinder Bewegung gegen mich. Ich beiße mir auf die Lippe. Fest genug, um Blut zu schmecken.

"Scully....Scully...ich bin am verbrennen. Scully, ich stehe unter Feuer. So nah... so nah. Liebe. Dich."

Die ganze Welt stürzt über mir zusammen und ich zucke krampfhaft in meiner Hand. Mein ganzer Körper erhebt sich praktisch vom Boden. Meine Stimme ruft irgendein unzusammenhängendes Kauderwelsch, das ich selbst nicht mal verstehen kann.

Und dann höre ich ihn. Er ruft meinen Namen, schreit seine Liebe heraus und ich sehe ihn vor meinem geistigen Auge. Zitternd, schwitzend, die Augen fest zugedrückt, den Mund weit offen, kommend... für mich.

Liebt. Mich. Er liebt mich. Ich wußte es. Ich habe es die ganze Zeit gewußt. Aber es zu wissen und es von ihm zu hören, als er kommt, sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Ich liege noch für mehrere Minuten in einer Lache meiner eigenen Feuchtigkeit, keuche, komme langsam zurück und höre ihn dasselbe tun. Als die Raserei des Augenblicks schließlich vorbei ist, beginnt die Panik aufzuflackern.

Was passierte hier gerade? Was zur Hölle geschah gerade? Was bedeutet das? Was sind wir nun? Was, zur Hölle, sollen wir jetzt tun?

Ich habe mir unsere erste sexuelle Erfahrung unzählige Male vorgestellt, auf unzählige Arten. Ich muß sagen, daß diese Art niemals dabei war. Zählt es überhaupt als sexuelle Erfahrung? Wir haben uns nicht mal berührt. Nur Worte. Es waren nur Worte.

Aber Worte sind wichtig. Ein Wort richtig geäußert, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, kann eine Liebkosung sein. Ich habe das vor langer Zeit von Mulder gelernt. Und diese Worte... Gott.... was haben wir getan?

"Mulder, was ... was, zur Hölle, haben wir gerade getan?"

Er informiert mich, daß wir gerade Telefonsex hatten. Oder zumindest ist es das, was er denkt, was wir taten.. Toll, das ist eine verdammt große Hilfe. Ich glaube, ich habe es fertiggebracht, das selbst herauszufinden, Mulder. Aber ich lache. Ich lache, weil er ein so weiser Arsch und so verdammt süß ist, und weil ich glücklich bin und schwindlig und verwirrt und weil ich mich beinahe high fühle von diesem vollkommenen Erlebnis. Und dann fragt er mich, ob es mir gefallen hat. In so einer schüchternen und verzweifelten Art, daß ich mich erneut in ihn verliebe. Wie könnte ich es nicht mögen? Ich lache noch, als ich ihm sage, daß er das selbst herausfinden soll.

Plötzlich ist er todernst. Plötzlich sagt er "ich will zu dir kommen, Scully." Und meine Welt stürzt wieder zusammen. Hierher? Er will hierher kommen. Ich sehe auf meine feuchte Hand, die auf meinem Bein liegt. Das könnte seine Hand sein. Nicht nur in meiner Phantasie oder in seiner Phantasie, sondern in Wirklichkeit. Heute Abend. In ungefähr 45 Minuten. Eine halbe Stunde, falls er die Geschwindigkeit mißachtet, und ich bin sicher, das wird er.

Ist das tatsächlich das, was ich will? Ist es wirklich das, was er will? Oder empfinden wir beide nur so wegen dem, was wir gerade getan haben? Ich hatte das nicht erwartet. Ich hatte das nicht geplant. Nicht heute Abend. Ich bin nicht bereit. Bin ich?

Herrgott, Frau, es waren fünf verdammte Jahre. Wieviel bereiter mußt du noch werden? Glaube ich wirklich, daß ich jemals bereiter sein werde? Ich weiß nicht. Ich fühle mich nur, als wenn es zu schnell geht, als ob ich die Kontrolle verliere.

"Mulder, ich bin nicht sicher..."

"Scully, die Dinge, die du sagtest... als du gekommen bist... du sagtest..." Er verstummt und läßt mich verwundert zurück. Was habe ich genau gesagt? Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich, daß ich wollte, daß er her kommt. Weil ich es wollte. Und ich will. Aber ich habe Angst.

"Scully, ich komme rüber. Ich komme jetzt zu dir." Und dann ist er weg. Ich halte den toten Hörer in der Hand, mit dem sicheren Wissen, daß er auf dem Weg zu mir ist. Ob ich es will oder nicht. Und ich habe mich noch nicht entschieden.

Ich sitze noch lange in einem schockähnlichen Zustand, völlig bewegungslos, mit dem verdammten Telefonhörer am Ohr. Ich weiß nicht mal, wie lange. Er kommt her. Jetzt. Sofort. Nach einer Weile beginne ich zu begreifen, daß ich vielleicht vom Boden aufstehen und etwas anziehen sollte.

Ich schaffe es, den Hörer aufzulegen und mit zitternden Beinen aufzustehen. Ich greife nach dem Slip und der Hose, die ich vorher anhatte und bemerke, daß sie mit meinen eigenen Säften durchnäßt sind. Ich sollte besser etwas anderes anziehen.

Als ich mich ein bißchen gewaschen habe und frische Kleider anziehe, verwandelt sich die Furcht vor Mulders drohender Ankunft in Aufregung. Dann Schwindel. Um dann wieder in Furcht umzuschlagen. Als ich in die Aufregung zurückfalle, klingelt das Telefon. Er ist es. Er wird es sein. Um mir was zu sagen? Daß er es sich anders überlegt hat? Er kommt nicht. Er war vorübergehend verwirrt. Der Gedanke und die Verwüstung, die er bei mir bewirkt, machen mir nur deutlich, wie sehr ich will, daß er herkommt.

Mit nervöser Angst hebe ich den Hörer ab.

"Hallo."

"Scully, ich... ich weiß, daß wir ausgemacht hatten, daß ich dich am Wochenende nicht anrufe..." Er ist ein solch genauer Mann. "Aber ich habe mich irgendwie gefragt, ob du vielleicht ein paar eigene Phantasien hast, über die du gerne reden würdest."

"Wer ist das?"

"Scully?" Er klingt einen Augenblick erschrocken. Was ein versauter Typ. Ich lache, sowohl über seinen Eifer, als auch über seine Albernheit.

"Mulder, ich hoffe, daß du nicht mit mir telefonierst, während du fährst. Du kennst die Statistiken..."

"Ja, ich kenne die Statistiken, Scully. Also, du weißt, wenn du keine aus dem Stehgreif weißt, ich habe genug und ich werde sie dir gern erzählen."

"Ich bin sicher, daß du das tust. Schaffe deinen kleinen Hintern einfach nur an einem Stück hierher."

"Mein Hintern - hm? Das ist ein guter Platz, um anzufangen..."

"Mulder, ich lege jetzt auf."

"Aber es ist noch ein so langer Weg, Scully."

"Mulder, du kennst die Unfallstatistiken für Telefonsex beim Fahren. Ganz schön erschreckendes Material."

"Scully..." jammert er. Warum bekomme ich dieses blöde Grinsen nicht von meinem Gesicht? "Scully, du hast kein Höschen angezogen, nicht wahr?"

"Komm einfach nur hierher, Mulder. Und fahre langsamer."

"Ich werde langsamer fahren, wenn du mir eine erzählst. Fang an, Scully. Nur einen Quickie. Bitte."

Wie kann ich widerstehen, wenn er so jämmerlich klingt?

"Okay Mulder. Wenn du mich so fragst, ich habe seit langem eine Phantasie von dir und mir und dem blauen Taurus und einem Blowjob..." Während ich spreche, kann ich die plärrenden Hupen hören und die kreischenden Bremsen in Mulders Kielwasser und ich weiß, daß er sehr bald hier sein wird. Und das wir schließlich fähig sein werden, Leben in unsere Phantasien zu bringen mit mehr als nur Worten.

Ende

Für den Rest mußt du deine eigene Phantasie benutzen J